Der fjordähnlich anmutende Achensee ist dank seiner guten Erreichbarkeit, seines bezaubernd klaren Wassers und der vielen Zweitausender, die ihn umgeben, stets ein beliebtes Ausflugsziel. Vollkommen egal zu welcher Jahreszeit, es gibt immer genug zu erleben. Eines dieser Highlights: Die Besteigung der Seebergspitze (2085 m) sowie des Grats hinüber zur Seekarspitze.
Schon seit meinem allerersten Besuch der Achenseeregion nehme ich mir regelmäßig vor, das imposante Doppel aus Seekar- und Seebergspitze zu bezwingen. Bisher war sich diese relativ lange Tour (etwa 16 km und 1400 HM) einfach noch nicht ausgegangen. [Update 2020: Seitdem bin ich zwei weitere Mal oben gewesen, einmal auch mit Biwak auf der Seekarspitze.]
Deshalb haben Moni und ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und eine der ersten längeren frühsommerlichen Schönwetterperioden direkt für einen erfrischenden Drei-Tages-Campingtrip genutzt.
Erster Tag: Seekar- und Seebergspitze
Die Bedingungen waren unfassbar gut und mir kribbelte es in den Beinen. Nichts wie los.
Nicht übermäßig steil schlängelt sich der Pfad in Serpentinen aufwärts, stets begleitet vom heiteren Plätschern eines kleinen Bächleins. Nach ein paar hundert schweißtreibenden Höhenmetern erreichte ich bereits die Baumgrenze. Schon bald geht der Pfad jedoch in tückisches, schrofiges alpines Gelände über und das Panorama wird immer eindrucksvoller.
Am Gipfel der Seekarspitze (2053 m) war als blutiger Anfänger mit dem Fotografieren dieses unglaublichen Ausblicks auf den See und die Großen des Alpenhauptkamms erstmal völlig überfordert. Das noch leicht gezuckerte, schroffe Karwendelgebirge, der türkisblaue See und der Grat zum nächsten Gipfel – einfach fantastisch! Und dazu die klare Luft und unglaubliche Fernsicht des Frühlings.
Nach der einstündigen, teilweise recht anspruchsvollen Gratwanderung entlang des Sees (nur sehr viel höher), erreichte ich die Seebergspitze und ließ es mir in der Sonne für einige Zeit richtig gut gehen.
Beim Abstieg überquerte ein paar steile Altschneefelder traf bald auf ein schönes, einsames Hochplateau. Die Bergflora zeigte sich hier von ihrer schönsten Seite. Wie ich dieses Farbenspiel im Frühling liebe.
Etwa 7 Stunden nach meinem Aufbruch kam ich schließlich wieder beim Zeltplatz in Achenkirch an.
Zweiter Tag: Achenkirch – Pertisau
Zugegebenermaßen steckte mir die Tour vom Vortag in der Früh immer noch ziemlich in den Knochen. Besonders erholsam war der “Schlaf” nicht gewesen.
Am zweiten Tag sollte es deshalb nur eine entspannte Wanderung (9 km, 500 HM) entlang des westlichen Seeufers werden. Eine Strecke, die auch gerne von leidenschaftlichen Trailrunnern benutzt wird. Generell bietet die Achenseeregion in Sachen Trailrunning so einige Schmankerl.
Auf etwa halbem Weg von Achenkirch nach Pertisau lädt die sehr schön gelegene Gaisalm zum Schlemmen ein. Für uns dieses Mal allerdings nicht, da wir bereits einen großen Eisbecher an der Uferpromenade von Pertisau im Auge hatten.
Den restlichen Tag ließen wir (entsprechend unserem kulinarischen Standard) mit Nudeln und Pesto sowie ein paar Bierchen entspannt in der warmen Abendsonne vor unserem Zelt ausklingen.
Dritter Tag: Gschöllkopf und Rotspitze
So wie es sich in Tirol gehört, starteten wir den Tag mit einem fantastischen Frühstück: Traditionellen Vinschgauern mit einem ordentlichen Ranken Bergkäse und Tiroler Speck. Einfach die beste Grundlage für einen langen Marsch. Denn für heute hatten wir uns den imposanten Gschöllkopf (2039 m) im östlich des Sees gelegenen Rofan vorgenommen.
Ist die Erfurter Hütte erst einmal erreicht, führt der weitere Weg vorerst durch eine vegetationslose Hochebene (ein Traum übrigens zum Biwakieren) und danach steil aufwärts zum Gipfel des Gschöllkopfs. Insgesamt eine sehr kurzweilige Tour, die auch als Skitour gegangen werden kann.
Da ich auch danach immer noch gut drauf war, entschied ich mich auch noch die markante Rotspitze (2069 m) mitzunehmen. Der einstündige Abstecher sollte mich also erneut einige hundert Höhenmeter kosten, während Moni es sich in der Sonne auf den wunderbaren Bänken (ortskundige wissen sofort welche ich meine) richtig gut gehen ließ.
Die Aussicht auf den See ist auch von hier einfach nur umwerfend. Glaub mir das, auch wenn ich dir hier kein Foto präsentieren kann.
Unsere wohlverdiente Jause legten wir letztendlich auf der Dalfazer Alm ein, die wir übrigens absolut jedem ans Herz legen können. Aussicht, Luftigkeit des Kaiserschmarrns und Preis stimmen hier wirklich zu 100%.
Somit haben wir also auch unseren dritten Tag bestens überstanden.
Der Achensee ist einfach immer wieder schön und mein persönlicher Lieblingsort in den Bergen!
Warst du schon mal am Achensee? Und hast vielleicht auch schon mal die Seebergspitze erklommen?
Ich freue mich auf deinen Kommentar!
Hi Tobi,
sehr schöne Tour!
Mich würde interessieren welchen Campingplatz ihr für euren Ausflug angesteuert habt.
VG Thomas
Hey Thomas, danke für deinen Kommentar! 🙂 Dieses Mal hatten wir uns dort am luxuriösen Alpen Caravan Park in Achenkirch niedergelassen. Kann ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen!
Hi Tobi,
vielen Dank für die Info ✌?