Zugegeben, der Westen der USA hat schon so einiges zu bieten. Aber das was man im Bryce Canyon geboten bekommt ist schon gigantisch und sucht definitiv seinesgleichen. Insbesondere im Frühjahr, wenn die Luft noch klar ist und die Vegetation der Traumszenerie einen ersten Hauch Grün beimischt.
Genau dann sorgen die orangerot gefärbten Felsformationen im weißen Restschnee für ein ganz besonderes Ambiente.
Der Bryce Canyon ist sehr einfach über den {89}-Highway zu erreichen. Daher überrascht es ein wenig, dass er tendenziell etwas weniger überlaufen ist, als beispielsweise der nahegelegen Zion Nationalpark.
Nun, was genau macht den Bryce Canyon denn jetzt eigentlich so einzigartig?
Gut zu wissen ist, dass sich der Park ausschließlich auf einer Höhe von 2400-2700 Metern über dem Meeresspiegel befindet. Demzufolge kommt es, bedingt das extrem kontinentale Klima Amerikas, an über 200 Tagen im Jahr zu starkem Frost, der wiederum hauptsächlich für die Entstehung jener charakteristischen Felsnadeln – auch Hoodoos genannt – verantwortlich ist. Wie ja allseits bekannt sein sollte, hat sich über Jahrmillionen hinweg ein gewaltiges Gebiet im Westen der USA zum heutigen Colorado Plateau angehoben. Dieser Prozess ermöglichte überhaupt erst die Entstehung der heute so beliebten Nationalparks (Zion, Bryce Canyon & Grand Canyon). Über geologische Zeiträume hinweg konnten Frost, Eis und Wind das Gestein angreifen und letztendlich aberodieren. Die sogenannten natürlichen Amphitheater sind entstanden. Und damit auch die Hoodoos, die geschichtsträchtigen Überbleibsel alter Gesteinsschichten. Streng genommen ist der Bryce Canyon somit kein echter Canyon, da er weder durch fluviale noch durch glaziale Erosion entstanden ist!
Aber jetzt Schluss mit dem geologischen Geplänkel.
Du willst doch Bilder sehen, richtig?
Sobald man das Visitor Center passiert hat, befindet man sich auf dem berühmten Bryce Scenic Drive. Dieser verläuft stets entlang des mächtigen Rims und führt zu insgesamt 13 großartigen Aussichtspunkten.
Hier ist eine kleine Auswahl an Bildern, die mir besonders gut gefallen haben:
Der Scenic Drive endet am wohl schönsten Lookout von allen: Dem Rainbow Point.
Falls man etwas länger als einen halben Tag Zeit hat, sich den Park anzuschauen, dann empfiehlt es sich einen der etwas längeren und anspruchsvolleren Trails auszuwählen, um auch in die verstecktesten Ecken des Parks vorzudringen.
Auch wenn der Peek-a-boo Trail grundsätzlich als „schwer“ eingestuft wird, haben wir ihn damals ohne irgendwelche Schwierigkeiten in ein paar wenigen Stunden gemeistert. Und das trotz gebietsweise hohem Schneeaufkommen. Allerdings musste ich mir auch des Öfteren an den Kopf fassen, mit was für Schuhen die Leute teilweise unterwegs waren. Sneaker, Sandalen und sogar Flip Flops, da war wirklich alles dabei. Und schon gibt die Schwierigkeitsangabe schon viel mehr Sinn.
Zum Abschluss noch zwei Bilder vom Sonnenaufgang am nächsten Tag. Geschossen am Bryce Canyon Sunrise Point.
Unser Fazit:
Der Bryce Canyon ist wirklich sehr beeindruckend. Wenn du hinfährst, dann versuche es in den Frühling zu legen.
Du wirst es nicht bereuen!
Hier sind noch ein paar Impressionen von einigen anderen Nationalparks, die noch so auf unserer damaligen Route lagen:
Du interessierst dich für Island oder Kanada?
Dann schau dir auch gerne noch meine anderen Artikel aus der Kategorie Reisen an!