Das Nebelhorn ist nicht nur aufgrund der vergleichsweise guten Erreichbarkeit einer der beliebtesten Berge in Deutschland. Man muss mittlerweile als Bergliebhaber einfach oben gewesen sein.
Und ohne bereits vorab zu viel zu verraten: Es war schlichtweg der Wahnsinn. Was für eine unglaubliche Tour in den Allgäuer Hochalpen!
Aber lest selbst.
Schon seit geraumer Zeit hatten Tobi und ich schon im Sinn in diesem Jahr nochmal eine mehrtägige Tour zu starten. Aber so richtig war es sich wegen meinem kürzlichen Jobwechsel und Umzug nicht ausgegangen. Tobi ist übrigens ein guter Freund von mir, den ich damals in Bergen, Norwegen, bei meinem Auslandssemester kennengelernt habe. Und er ist mindestens genauso bergfanatisch wie ich. In Norwegen hatten wir damals einige Touren zusammen bestritten, die ich sicherlich nie mehr vergessen werde!
Am Vorabend entscheiden wir uns, die kombinierte Klettersteig- und Biwaktour im Allgäu über das berühmte Nebelhorn (2224 m) anzugehen. Eine Gratwanderung von Oberstdorf nach Bad Hindelang also. Laut Wetter-App soll es so ziemlich den gesamten Samstag über stark bewölkt und leicht regnerisch sein und erst in der Nacht auf den Sonntag so richtig aufgehen. Ideal für einen langen, schweißtreibenden Aufstieg von über 1500 HM zum Gipfel des Großen Daumens (2280 m), unserem angestrebten Biwakplatz für die Nacht.
Am ersten Tag habe ich genau ein einziges Erinnerungsfoto kurz vor dem Schlafengehen am Gipfel des Großen Daumens geschossen, als sich ein winzig kleines Loch im dichten Nebel- und Wolkengemisch aufgetan hat. Gesehen hatten wir sonst herzlich wenig. Eigentlich eine Schande, bei dieser schönen Gegend.
Aber dann, der Sonntag. Aufgepasst!
Als sich in der Nacht die Wolken endgültig verziehen und uns dadurch den Blick auf die Milchstraße und die unendlichen vielen Sterne freigeben, weiß ich sofort wieder, warum ich mir diese Strapazen antue. Es gibt nichts Schöneres auf der Welt.
Und was für ein unfassbar schöner Sonnenaufgang!
Die Luft ist glasklar und die Fernsicht atemberaubend. Hinter der Zugspitze verfärbt sich der Himmel glühend rot und nach nur kurzer Zeit erhebt sich der riesige Feuerball in weiter Ferne am Horizont. Tobi ist völlig aus dem Häuschen. Und mir geht es nicht anders.
Unser weiterer Weg führt uns vom Großen Daumen zum Kleinen Daumen (2197 m) und weiter über den wilden Grat hinunter zur Heubatspitze (2008 m). Auch der weitere Wegverlauf zum Breitenberg (1838 m) ist alles andere als langweilig und uns erwarten immer mal wieder richtig nette Kraxeleien hauptsächlich im I. Schwierigkeitsgrad.
Es macht einen Heidenspaß, trotz schwerem Gepäck!
Das war echt mal eine Tour, die alles in sich vereint. Ein absoluter Glücksgriff. Nebelhorn sei Dank.
Die Galerie solltest du nicht verpassen! Vor allem, wenn du selbst Interesse an der Tour hast.
So schön kann Bayern sein!
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Dann ist bestimmt auch die Watzmann-Überschreitung im schönen Berchtesgadener Land was für dich!
Noch mehr aus den Allgäuer Hochalpen gibt’s mittlerweile hier und hier. Klick dich doch einmal mal durch!
Hallo,
vielen Dank für den tollen Bericht.
Wir planen jetzt auch die Tour im Sommer zugehen.
Weißt du noch wo ihr gestartet Seit?
Vielen Dank schon mal im Voraus
Jan
Servus Jan,
danke für dein Feedback, freut mich sehr!
Wir sind damals mit dem Bus ins Zentrum von Oberstdorf gefahren und von dort über das Oytal direkt los in Richtung Nebelhorn. Dann oben am Grat entlang Richtung Großer Daumen und weiter über zahlreiche Gipfel nach Hinterstein bei Bad Hindelang. Eine der besten Touren, die ich je gemacht habe! Viel Spaß!
Viele Grüße,
Tobias