Schön, dass du dir die Zeit nimmst und wieder hier bist.
Ich nehme an, du möchtest mehr über unseren Nordnorwegen-Roadtrip erfahren und bist bereit für die Fortsetzung?
Bestens, das freut mich sehr!
In diesem Artikel wirst du erfahren, warum ein Besuch der Vesterålen Inselgruppe und der Kommune Harstad wirklich alles andere als verschwendete Zeit ist!
Wer unterwegs ist wie wir (das heißt, mit dem Auto aus nördlichen Richtungen kommt und die Lofoten ansteuert), dem sei hiermit wärmstens angeraten, auch genügend Zeit für die Regionen Vesterålen und Harstad einzuplanen und sie nicht als notwendiges Übel auf der Durchreise anzusehen!
Denn genau das wird immer noch häufig gemacht!
Die Folge: Selbst in der Hochsaison hält sich der Touristenandrang in beiden Regionen teils so stark in Grenzen, dass man vielerorts noch die angenehm ruhige Atmosphäre norwegischer Ursprünglichkeit genießen kann.
Und das am besten an den zahlreichen paradiesisch weißen Sandstränden, für die insbesondere die Vesterålen bekannt sind!
Die wundervollsten Plätze auf unserem weiteren Weg zeige ich dir jetzt.
Also aufgepasst!
(Und solltest du den ersten Teil über Senja noch nicht gelesen haben, würde ich dir raten, das vorher hier nachzuholen.)
5. Die weißen Strände Andøyas: Von Andenes nach Stave
Wie du sicher noch weißt, habe ich meinen letzten Artikel mit dem schönen Örtchen Gryllefjord auf Senja enden lassen.
In den späten Abendstunden bringt uns die Fähre in knapp zwei Stunden von Gryllefjord nach Andenes auf Andøya. Andøya ist neben Langøya und Hadseløya eine der drei Hauptinseln der Vesterålen, mit Andenes als Verwaltungszentrum. Andenes ist an erster Stelle für sein umfangreiches Angebot an Whale– und Birdwatching Touren bekannt, die aber primär auf die frühen Sommermonate ausgelegt sind und daher für uns nicht mehr wirklich eine Option darstellen.
Und das ist auch gar nicht nötig. Denn ab dem Zeitpunkt, an dem wir am Kap Andenes anlegen, sind wir von der wunderbaren Landschaft vollkommen verzaubert. Eine (leider zu) kurze Autofahrt trennt uns vom Stave Campingplatz, an dem wir die Nacht verbringen. Front-row-Camping und Sunsetwatching an einem der feinsten weißen Sandstrände, die ich je gesehen habe.
Bemerkenswert ist hier nicht nur das winzige Örtchen Stave an sich sondern der komplette Küstenabschnitt zwischen Andenes und Stave. Die nach Westen hin schroff abfallenden Felsen erinnern mich unweigerlich an unseren Island-Roadtrip im Juni. Wer Island mag, wird Vesterålen lieben.
Von Bleik bis Stave gibt es auch einen traumhaften Trail, den wir aber nur zu einem kleinen Teil gehen werden. Aber dazu gleich mehr.
Erst einmal verbringen wir den nächsten Morgen im warmen Sonnenschein und wir können das erste Mal in Ruhe draußen frühstücken! Und so ein Ambiente. Wahnsinn!
6. Måtinden: Der Klassiker auf Andøya
Den wahrscheinlich spektakulärsten Ausblick auf Andøya hat man vom Gipfel des 408 m hohen Måtinden.
Der Weg dorthin ist an sich sehr einfach und für wirklich jeden gut zu machen. Jedoch ist es vom kleinen Parkplatz und offiziellen Trailhead ein ordentlicher Marsch (knapp 8 km hin und zurück). Nach einem kurzen und knackigen Anstieg ist man fast ausschließlich auf den weitläufigen Wiesenhängen unterwegs, die sich in östlicher Richtung erstrecken. Wenn man auf dem etwa 9 km langen Bleik-Stave-Trail unterwegs ist, kann man den Gipfel des Måtinden mehr oder weniger on-the-go mitnehmen. Eine gute Sache!
Sobald man den unscheinbaren Gipfel erreicht, eröffnen sich einem absolut grandiose Tiefblicke, die man so keinesfalls erwartet hätte.
Zum Fotografieren ist es hier spitzenmäßig und ich könnte mir vorstellen, dass insbesondere in den Abendstunden hier einige ordentliche Aufnahmen entstehen könnten.
Auch der Ausblick Richtung Stave kann sich sehen lassen: Die weißen Strände, das türkisblaue Wasser und dazu die kleinen vorgelagerten Inselchen. Die schroffen Felsen tragen ihr Übriges dazu bei. Für die schwindelfreien Instagramhelden gibt es im Gipfelbereich auch einige ganz gute Sitzmöglichkeiten in der ersten Reihe. Aber das nur so am Rande.
Und wer lässt es sich hier besonders gut gehen?
Natürlich, die Schafe! Die wissen schon, wo es sich am besten aushalten lässt.
7. Keipen: Der Hausberg Harstads
Fährt man von Tromsø nicht über Senja Richtung Lofoten sondern über das Festland, kommt man unweigerlich an der Kommune Harstad vorbei. Harstad gehört dabei nicht wie die Vesterålen und Lofoten zur Provinz (Fylke) Nordland sondern wie Senja zur Provinz Troms. Wie Tromsø ist Harstad eine sehr moderne und aufstrebende Stadt mit hervorragender Lage, die ein Besuch definitiv wert ist.
In der Region um Harstad ist der 490 m hohe Keipen einer der bekanntesten und begehrtesten Aussichtsberge, mit exzellenter Aussicht auf den gigantischen Meeresarm des Andfjords und die benachbarten Inseln der Vesterålen. Der Aufstieg ist dabei kinderleicht und auch noch gut im Zwielicht zu bewältigen, wenn man sich wie wir gerne den Sonnenuntergang vom Gipfel anschauen möchte.
Bereits auf dem Weg nach oben ist der Ausblick auf die schroffen Gipfel der vorgelagerten Insel Grytøya im goldenen Schein der untergehenden Sonne märchenhaft. Viel Vegetation gibt es hier oben nicht mehr, sodass wir hin und wieder sogar ein paar Rentiere erhaschen können.
Kurz unterhalb des Gipfels (nach etwa einer halben Stunde Gehzeit) befindet sich ein kleiner See, so wie es für das norwegische Fjell oft typisch ist.
Aber was für ein Anblick uns am Gipfel erwartet ist noch einmal ein ganz andere Nummer.
Darum liebe ich Norwegen!
Oben lassen wir uns viel Zeit. Denn auch wenn die Zeit der Mitternachtssonne bereits vorbei ist, braucht die Sonne im Spätsommer noch eine Ewigkeit wirklich komplett unterzugehen. Ende August ist gerade noch so die Zeit, in der es in der Nacht noch nicht vollständig dunkel wird. Kalt und zugig ist es trotzdem.
8. Immer weiter: Über Vesterålen in Richtung Lofoten
Fährt man von Andøya oder Harstad (Hinnøya) in südwestliche Richtung erreicht man bald die Inselkette der berühmten Lofoten, die in den letzten Jahren sehr, sehr viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Natürlich nicht ohne Grund, aber dazu mehr im dritten und letzten Teil unseres Reiseberichts.
Egal woher man kommt: Man passiert die wunderbare, weitläufige Landschaft Vesterålens, hauptsächlich bestehend aus sanften, mäßig bewaldeten Bergkuppen und tiefblauen Fjorden. Das Verwaltungszentrum von Vesterålen ist Sortland, eine quirlige Kleinstadt am östlichen Ende von Langøya.
Möchte man in etwas schroffere Landschaften eintauchen, ist der noch komplett unbekannte Møysalen Nationalpark die einzige Option auf Vesterålen. Obwohl wohl einige Wege durch den Nationalpark hindurchführen, findet man im Internet nahezu keine Erfahrungsberichte oder Informationen über den Park. Erstaunlicherweise auch nicht auf norwegisch.
Das erinnert mich stark an den Sjunkhatten Nationalpark, den ich bereits auf meiner Trekkingtour in 2017 ausgiebig erkunden konnte. Und ich weiß jetzt schon, irgendwann ist auch der Møysalen an der Reihe!
Und das war es auch schon wieder mit dem zweiten Artikel.
Ich hoffe, er hat dir gefallen!
Wenn du wissen möchtest, wie es weitergeht und was wir auf den berühmten Lofoten alles unternommen haben, kannst du das im dritten und letzten Artikel nachlesen.
Hier geht es zu Teil 3: Lofoten
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