Moraine Lake & Sentinel Pass
Vom Lake Louise Campground ist es nur ein kurzes Stück zum berühmten Moraine Lake, einem weiteren Highlight auf unserem Roadtrip durch Westkanada.
Eingerahmt von einer schroffen, steilwandigen Bergkette, die sich schlappe 1000 Meter über den leuchtend blauen Schmelzwassersee erhebt, präsentiert sich der Moraine Lake als perfektes Fotomotiv in jeder Jahreszeit.
Wie immer sind wir bereits sehr früh unterwegs. Trotzdem, als wir ankommen sitzen die Instagram-Helden bereits überall – teilweise eingepackt in dicken Decken – und warten darauf, dass die ersten Sonnenstrahlen des Tages die Traumszenerie komplettieren.
Nachdem unsere Fotosession beendet ist, machen wir uns auf den Weg zum Sentinel Pass – für Normalos der einzige Übergang zum Paradise Valley und damit zum Lake Louise.
Einige Zeit später erreichen wir eine hübsche Hochebene, den dichten Mischwald haben wir bereits hinter uns gelassen. Vereinzelte Bäche plätschern in aller Seelenruhe vor sich hin. Hier oben lässt es sich bestens aushalten.
Die schon wunderschön gelb verfärbten Lärchen schaffen wirklich ein großartiges Ambiente.
Bald erreichen wir die glasklaren Überbleibsel der Minnestimma Lakes und machen dort Bekanntschaft mit Scott, einem ziemlich gesprächigen Einheimischen, der uns darüber aufklärt, dass der mächtige Mount Temple (unten rechts im Bild) – an dessen Fuße wir uns gerade befinden, als tourist mountain bezeichnet wird. Für seine stattliche Höhe ist er wohl ziemlich leicht zu erklimmen. Man sollte nur einiges an Kondition für die vom See aus 1700 Höhenmeter mitbringen.
Das Titelbild meines ersten Artikels zeigt übrigens genau diesen Mount Temple, von Lake Louise aus gesehen. Kaum zu glauben, oder?
Am Pass angekommen, lassen wir es uns noch einige Zeit in der Sonne gut gehen und genießen das Hochgebirgspanorama.
Wells Gray Provincial Park & Helmcken Falls
Unsere weitere Route in Richtung Vancouver führt uns durch den Yoho (Highlights: Emerald Lake, Takkakaw Falls), Glacier und Revelstoke Nationalpark und schließlich nach Kamloops, von wo wir noch einen kleinen Abstecher nach Clearwater einlegen – dem Headquarter des Wells Gray Provincial Parks.
Da wir uns fest vorgenommen hatten auch mal ordentlich kayaken zu gehen, entscheiden wir uns für diesen eher weniger bekannten Park. Wenigen ist bekannt, dass man im Wells Gray großartige mehrtägige Kayaktouren von bis zu sieben Tagen unternehmen kann.
Für 60 CAD kann man dort ein Kayak für den kompletten Tag ausleihen (Stand 2017). Und Strände und wilderness campgrounds gibt es im Park so ziemlich an jeder Ecke.
Ein weiteres Highlight des Region ist der mächtige Helmcken Wasserfall, der besonders in den späteren Abendstunden auf dem Foto so richtig gut zur Geltung kommt.
Vancouver City & Vancouver Island
Eines gleich vorneweg: Die Stadt ist genial. Das Gesamtpaket stimmt. Und die Leute dort haben einen sehr aktiven Lifestyle. Das mag ich und erinnert mich an Norwegen, meiner zweiten Heimat.
Das Zentrum Vancouvers ist ja bekanntermaßen vom Meer fast vollständig umschlossen. Für Fußgänger und Radfahrer gibt es eine breite, durchgehende Uferpromenade, die ständig neue Blickwinkel auf die Skyline und die etlichen Hafenanlagen der Stadt ermöglicht.
Wer in Vancouver ist, sollte sich auch Vancouver Island anschauen. Mit der (ziemlich teuren) Fähre gelangt man innerhalb von ein paar Stunden nach Nanaimo auf Vancouver Island.
Neben den wunderschönen Butchart Gardens und der pittoresken Hauptstadt British Columbias, Victoria, ist es vor allem die Pazifikküste, die uns sehr begeistert hat. Auf dem Wild Pacific Trail bei Ucluelet lassen sich die zerklüftete Küste und der dichte Regenwald am besten ablichten.
So wie es sich für einen Kanadaurlaub gehört, sehen wir dort bei einer geführten morgendlichen Kayaktour auch endlich mal einige Wildtiere. Von Robben, die uns frech hinterherjagen, über Adler, die gerade ihre hungrigen Jungen versorgen, bis hin zu einem Schwarzbären auf Futtersuche ist eigentlich fast alles dabei, was wir uns von diesem Roadtrip so erhofft haben.
Zwei weitere Nächte verbringen wir in der Nähe von Tofino, der Surfer- und Hippie-Hochburg. Nicht im Ort, sondern außerhalb. In der völligen Pampa auf dem Lone Cone Campground auf Meares Island. Also, Rucksäcke auf, von hier geht es zu Fuß weiter.
Vom Campingplatz aus haben wir einen phänomenalen Ausblick über das Inselreich und den hauseigenen weißen Sandstrand.
Für mich persönlich ist der Lone Cone der beste Campground, den wir in Kanada überhaupt hatten. Und das, obwohl es mit wirklich viel organisatorischem Aufwand verbunden gewesen ist, ihn zu erreichen.
Garibaldi Provincial Park & Elfin Lakes
Ein weiteres Highlight in der Umgebung Vancouvers ist der Garibaldi Provincial Park, den man am einfachsten über den Sea-to-Sky Highway in Richtung Squeamish erreicht. Im Vorfeld hatte ich mir bei meinen Recherchen schon einige Touren angeschaut und mich dann für die beiden Touren zu den Elfin Lakes und zum Garibaldi Lake (Panorama Ridge) entschieden.
Den Trailhead zu den Elfin Lakes erreicht man mit dem Auto über eine abenteuerliche Schotterstraße. Insgesamt ist es eine lange, aber einfache Tour mit wunderschönen Ausblicken.
Die letzten 5 km zu den Seen und dem Backcountry Campground & Shelter geht es mehr oder weniger ebenerdig dahin. Ganz anders als in den Rockies ist die Luft hier frisch und klar.
Definitiv ein Höhepunkt unseres gesamten Trips.
Unser Fazit:
Mit Freude erwarte ich meinen nächsten Urlaub in Kanada – wann auch immer dieser kommen mag. Nach wie vor hat es mir Westkanada am meisten angetan.
Wir haben viel gesehen und erlebt. Im Großen und Ganzen haben wir jedoch nur einen winzig kleinen Einblick in die kulturelle und landschaftliche Vielfalt Kanadas bekommen. Selbst das, was ich gesehen habe, würde ich mir noch einmal anschauen. Wenn auch in einer anderen Jahreszeit.
Die Landschaft ist einfach so unglaublich fotogen. Das noch zu toppen wird eine Herausforderung, die ich gerne annehme!
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