Du interessierst dich für Landschaftsfotografie und willst unbedingt einmal Island auf eigene Faust erkunden?
Hervorragend, dann bist du hier genau richtig!
In meiner zweiteiligen Artikelserie will ich dich mitnehmen zu den sehenswertesten Orten Islands!
Nachdem du vermutlich bereits den ersten Teil – Island, der Süden: Die 10 spektakulärsten Fotospots – angesehen hast, bist du nun bestens für die Fortsetzung gerüstet.
Du bist ausschließlich auf spektakuläre Landschaften und viel Trubel aus? Dann ist der Süden für dich die bessere Wahl!
Während der Süden Islands beinahe bereits zu jeder Jahreszeit von Touristen überrannt wird, findet man im vergleichsweise ruhigen Westen oftmals noch Orte, die man ganz für sich alleine hat.
Und das ist meiner Meinung nach der Hauptgrund, warum man sich nicht nur auf den Süden konzentrieren sollte!
Und los geht’s!
Das sind die schönsten Fotospots im Westen und Südwesten von Island:
1. Snæfellsjökull Nationalpark
Die Hauptattraktion des Nationalparks im Westen Islands ist der gewaltige Stratovulkan Snæfellsjökull an sich. Der 1.446 m hohe Gletscher befindet sich am westlichen Ende der Snæfellsnes Halbinsel und beschert dem engagierten Fotografen stets einen interessanten Hintergrund. Nicht ohne Grund diente er zahlreichen Romanen – darunter dem Klassiker “Reise zum Mittelpunkt der Erde” von Jules Verne – als Inspiration und Schauplatz.
Am besten erkundet man den zweitgrößten Nationalpark Islands mit dem Auto. Das kleine beschauliche Örtchen Ólafsvík bietet eine ordentliche Auswahl an Unterkünften, sodass man bereits frühmorgens den Nationalpark erreichen kann.
Nach einigen Minuten Fahrt zweigt links eine Stichstraße zum Svödufoss ab. Auch wenn er nicht unbedingt zu den größten Wasserfällen Islands zählt, bietet er doch ein faszinierendes Bild vor dem Snæfellsjökull.
Die nächsten sehenswerten Orte sind die beiden knallorangenen Leuchttürme Öndverdarnes und Svörtuloft, die wohl bereits des Öfteren ihren Weg auf Islands Postkarten gefunden haben.
Die mächtigen, von unzähligen geschäftigen Seevögeln besetzten Klippen ergänzen das raue, nahezu vegetationslose Landschaftsbild.
Vorbei geht es an zahlreichen weiteren mal mehr, mal weniger interessanten Sehenswürdigkeiten. Von weißen und schwarzen Sandstränden, über Krater, Wasserfälle und Höhlen bis zu kleinen pittoresken Fischerdörfern an schroffen Küstenabschnitten gibt es hier alles, was man sich in Island so erwartet. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Snæfellsnes Halbinsel auch oft “Miniatur-Island” genannt wird.
Ein weiteres, zu würdigendes Highlight ist das Örtchen Arnarstapi. Vom Hafen hat man einen wunderbaren Rundumblick über die weite Landschaft, und essen kann man hier vorzüglich.
Unweit von hier befindet sich auch die schwarze Kirche von Búdir, ein beliebtes Fotomotiv.
2. Kirkjufell
Wer kennt ihn nicht, den 463 m hohen Kirkjufell? Ein Berg, der schon in so vielen bekannten Filmen und Serien als Drehort diente. Ein Berg, der in dieser vegetationslosen Landschaft durch seine einzigartige, reine Form Heerscharen an Fotografen nach Island lockt.
Auch wenn man sich im Westen Islands nichts anderes anschauen wollen würde, ist er doch allemal den knapp 3-stündigen Abstecher von Reykjavik wert.
Allerdings sollte man sich meiner Meinung nach in diesem Gebiet nicht nur mit dem Kirkjufell beschäftigen. Die mit kleinen und großen Bächen durchzogene Landschaft ist im warmen Licht der untergehenden Sonne einfach umwerfend.
Eine Landschaft, die man so absolut nur auf Island bewundern kann. Die noch schneebedeckten Berge tragen ihr Übriges zum Ambiente bei.
Kurz nach Mitternacht verabschiedet sich auch Mitte Juni endgültig die Sonne vom Horizont.
3. Golden Circle
Wenn man den Abstecher durch das Hochland in Kauf nimmt, erreicht man von Snæfellsnes aus den Golden Circle Islands in etwa 2,5 Stunden. Denn auf dem Weg dorthin gibt es nur wenige Stopps, für die sich ein Aussteigen wirklich lohnt.
Aus Nordwesten kommend ist der Þingvellir Nationalpark der erste Ort, an dem man wieder auf Touristen trifft.
Abgesehen von den vielen historischen Ereignissen, die sich hier ereignet und Island in besonderem Maße geprägt haben, ist der Nationalpark auch geologisch gesehen eine Attraktion. Denn hier befindet sich die Grenze zwischen eurasischer und nordamerikanischer Platte, die jedes Jahr einige Zentimeter auseinander driften.
Die mit kristallklarem Gletscherschmelzwasser gefüllten Spalten sind für ausgebildete Taucher einzigartig auf der Welt.
Fährt man weiter gen Osten ins Landesinnere erreicht man bald den Gullfoss, den wohl bekanntesten aller Wasserfälle Islands.
Ein Besuch ist wie immer besonders in den Abendstunden empfehlenswert, wenn die Touribusse bereits abgezogen sind und die tiefstehende Sonne Wolken und Landschaft in fantastische Farben taucht. Für Fotografen ist der mit markanten Felsvorsprüngen durchsetzte, westliche Rand des Canyons ein Eldorado.
Bei geeigneten Bedingungen lohnt sich auch die weitere Fahrt gen Norden auf der Hochlandstraße 35 (Kjölur), die sich durch das Tal zwischen den beiden Gletschern Langjökull und Hofjökull schlängelt. Die endlosen Weiten des Hochlands erinnern unweigerlich an die kargen Wüstenlandschaften in den USA.
Wir verlassen den Golden Circle und befinden uns nun im absoluten Südwesten des Landes auf dem Weg zurück zum Flughafen auf der Halbinsel Reykjanes. Wie so oft in diesem Urlaub erwarten uns auch hier für Island wirklich unglaubliche Bedingungen.
Bei diesen Lichtverhältnissen gelingt einfach jedes Foto!
Eine mit unzähligen Eindrucken vollgepackte Woche geht langsam aber sicher zu Ende. Eine Woche voller Sonnenschein und wenig Schlaf.
Noch nie ist ein Urlaub so schnell vergangen, wie dieser hier in Island.
Die vollständige Galerie kannst du dir ohne viel Text auch noch einmal hier ansehen. Nicht verpassen!
Warst du schon einmal im vergleichsweise ruhigen Westen Islands?
Lass’ es mich wissen, ich freue mich!