Die Überschreitung der Benediktenwand (1801 m) ist natürlich ein echter Klassiker unter den Wanderungen in den bayerischen Voralpen!
Luftige Trails vom Feinsten, im gesamten Gelände der Benediktenwand. Und immer mit Aussicht!
Die Beliebtheit der Tour rührt vor allem daher, dass einige der möglichen Startpunkte der Tour (Lenggries, Benediktbeuern, Peschenbach, Kochel und Jachenau) leicht und schnell von München aus mit dem Auto oder der Bayerischen Oberlandbahn erreichbar sind.
Unabhängig von Start- und Endpunkt, ist die Strecke, die zurückgelegt werden muss, jedoch echt lang und erfordert daher bereits ein gewisses Maß an Kondition und Durchhaltevermögen. Die stattlichen 1600 Höhenmeter im Auf- und Abstieg geben dann wohl letztendlich denjenigen den Rest, die die Wand der Länge nach bezwingen wollen.
Wobei ich die vielen Schummler, die von Lenggries aus bereits über die Hälfte der gesamten HM mit der Seilbahn zurücklegen, da natürlich ausschließe!
Da mir die vollständige Länge von etwa 27 km (Lenggries Bhf – Kochel Bhf) für eine normale Wanderung wirklich zu lang ist, beschließe ich von vornherein das Ganze als sportliche Herausforderung zu nehmen und meinen ersten längeren Geländelauf zu starten. Wanderschuhe also wieder in den Keller…
Und los geht’s!
Ich muss gestehen, der erste (steile) Teil bis auf das Brauneck ist alles andere als „schön“ und ich beneide die Leute, die mir aus der Seilbahn frech zugrinsen. Es sind wirklich unglaublich viele Leute unterwegs.
Und das an einem Wochentag…
Muss denn keiner mehr arbeiten?!
Ab dem ersten Gipfel…
Ich möchte hier positiv anmerken, dass sich die Massen einigermaßen verlaufen, sobald das Brauneck (1555 m) erst einmal erreicht ist. Außerdem wird das Gelände wesentlich flacher und daher lauffreundlicher.
Immer tendenziell ansteigend geht es nun über zahlreiche kleinere Gipfel am „Grat“ entlang. Und das mit perfekter Fernsicht.
Da nimmt man die Strapazen doch gerne auf sich!
Relativ mittig zwischen Brauneck und Benediktenwand – auf dem Latschenkopf (1712 m) – nehme ich mir ein wenig Zeit für eine kurze Verschnauf-, Trink- und Fotopause.
Im weiteren Verlauf wird das Gelände insgesamt immer alpiner. So mag ich das! Teilweise trifft man auf Stahlseile und Versicherungen im Fels, die aber nicht wirklich gebraucht werden. Zumindest wenn eine gewisse Trittsicherheit vorhanden ist.
Nach ständigem, kräftezehrendem Auf und Ab erreiche ich schließlich nach etwa 3 Stunden den Gipfel der Benediktenwand.
Schnell sind die paar wenigen Kalorien verdrückt, die in meinem kleinen Rucksack noch Platz gefunden haben. Nachdem ich jemanden aufgetrieben habe, der sich bereiterklärt das obligatorische maßlos verschwitzte Gipfelfoto zu machen, geht es auch schon weiter.
Aus Gründen der Ästhetik habe ich mich übrigens entschieden, es öffentlich nicht preis zu geben!
Von nun an abwärts…
Der Abstieg ist erwartungsgemäß nicht mehr besonders ereignisreich. Durch die Glasscharte noch etwas steiler, danach flacher um einen letzten Bergrücken herum.
Hier lassen sich natürlich die Vorteile des geringen Gepäcks und der leichten Laufschuhe hervorragend auskosten. Butterweich hinunter ins Tal!
Übrigens: Wasser immer direkt aus den vielen Bächen trinken, das spart Gewicht und ist eigentlich immer ausreichend vorhanden.
Bald geht der Pfad endgültig in eine unglaublich langweilige Forststraße über. Der Bahnhof in Kochel ist in greifbarer Nähe.
Ich bin völlig am Ende nach insgesamt etwas über fünf kräftezehrenden Stunden!
Mein Fazit:
Eine technisch recht leichte, aber konditionell anspruchsvolle Tour über viele Gipfel, die vielleicht besser von Lenggries aus nach Benediktbeuern gelaufen werden sollte.
Gegebenenfalls empfiehlt sich sogar das „Schummeln“ auf das Brauneck. Kaum zu glauben, dass ich das hier auch wirklich so meine…
Übrigens: letztens bin ich noch auf einen anderen interessanten Artikel über die mächtige Benediktenwand gestoßen: https://www.bergzeit.de/magazin/benediktenwand-bergtour-auf-die-koenigin-des-isarwinkels/
Das Bergzeit-Magazin geht da noch einmal etwas genauer auf die verschiedenen Routen über die “Benewand” ein, die in meinem Artikel tatsächlich leider etwas zu kurz gekommen sind…
Schau doch mal rein, wenn du noch weitere Infos benötigst!
Hast du die Überschreitung schon mal gemacht?
Deine Erfahrungen interessieren mich!
Hat dir der Artikel gefallen?
Dann schau dir doch mal diesen hier an: Trailrunning am wundervollen Achensee